MüßiggangSecond-Hand-Buchladen...zentral, chaotisch, mit Sessel... Öffnungszeit: unregelmäßig nachmittags Bücher querbeet mit Schwerpunkt auf Politzeugs, Romane, Gedichte, Theater, Krimis. Small collection of books in english, français, espaniol, italiano, nederlands. Desweiteren: Kinder-/Jugendbücher, Kochbücher, Psychologie/Pädagogik, Kunst und Film, Phantastica, Reisebücher, (Auto-)Biographien usw.
Service: Recherche und Bestellung von gebrauchten Büchern Inh.: Patrick Krause
Der Second-Hand-Buchladen Müßiggang ist Teil des Ladenprojekts association 14a, in dem unter anderem auch Beratungen zur Verfügung stehen. Beratungen finden in gesonderten Räumen statt, welche sich an den Buchladen anschließen. Gesamtbestand des Verlages Die Buchmacherei hier im Buchladen immer vorrätig. |
Photographer: Christian Dao Photographer: Christian Dao |
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Buchvorstellung mit der Autorin Tanja von Fransecky und Gespräch mit Nelly Kleins Tochter, Eva Sturm.
Sofort nach dem Einmarsch der Wehrmacht in Österreich im März 1938 setzen dort antisemitische Ausschreitungen und Hetzjagden gegen die jüdische Bevölkerung ein.
Nachdem sie ihres Hab und Guts beraubt worden sind, flieht die jüdische Familie Klein aus Wien im August 1939 nach Belgien. Völlig mittellos sind sie dort auf die Hilfe des Flüchtlingskomitees angewiesen. Als die Wehrmacht im Mai 1940 auch in Belgien einmarschiert, gerät Familie Klein erneut in das Visier der nationalsozialistischen Judenverfolgung.
Ihre Tochter Nelly schließt sich dem Travail allemand, einer Widerstandssektion der exilkommunistischen KPD, KPÖ und KPC, deren Ziel es ist, den Kampfgeist der Wehrmachtssoldaten zu brechen. Nelly soll mit Wehrmachtssoldaten anbändeln, um sie zum Verrat militärischer Geheimnisse, zum Desertieren und zur Mitarbeit im Widerstand zu bewegen.
Buchdaten:
Tanja von Fransecky: Bis ans Maul der Bestie. Nelly Klein - eine österreichische Jüdin im belgischen Widerstand.
Berlin, Metropol Verlag, 2019.
Vor fünf Jahren wurde die Obdachlosensiedlung auf der "Cuvry-Brache" nach einem Brand handstreichartig geräumt. Etwa 120 Menschen landeten dadurch schlagartig auf der Straße, erschütternde Szenen spielten sich im Umfeld der Brache ab. In den zweieinhalb Jahren ihrer Existenz war die Siedlung äußerst umstritten: In den Medien war oft von einem "Schandfleck", gar von "Deutschlands erster Favela" die Rede. Andere wiederum betrachteten sie als eine der letzten Bastionen im Kampf gegen die Gentrifizierung vor Ort. Wie aber sah die Realität hinter diesen Zuschreibungen aus? Was genau passierte auf der Brache? Und welche politische Bedeutung hatte die Siedlung?
Der Historiker Niko Rollmann hat in Zusammenarbeit mit ehemaligen BewohnerInnen der Siedlung und anderen beteiligten Akteuren ein Buch über die "Cuvry" geschrieben. In einem Vortrag wird er die Geschichte der Siedlung darstellen und in den historischen Kontext der Berliner Hüttensiedlungen und Wagenburgen einordnen. Darüber hinaus wird er von den aktuellen Entwicklungen im Bereich der Obdachlosencamps berichten.
Das Buch über die "Cuvry" ist während der Lesung zum verbilligten Preis von 13 Euro erhältlich.
Nach der Revolution, welche unter anderem die vielen Monarchien im Deutschen Reich innerhalb von Tagen hinwegfegte, trafen sich vom 16.-20.12.1918 die reichsweit gewählten deutschen Arbeiter- und Soldatenräte. Die Zukunft der Revolution und Republik lag in ihren Händen:
Ob Rätesystem oder Nationalversammlung, baldige Wahlen oder Konsolidierung der Revolution, Volksheer oder Reichswehr, Sozialisierung oder Marktwirtschaft: die Entscheidungen der Delegierten konnten kaum weitreichender sein. Sie lösten große Erwartungen und heftige Verbitterung aus. Es ging um Sein oder Nichtsein der "Sozialistischen Republik Deutschlands".
Der Abend beginnt mit einem Vortrag von Ralf und geht dann in eine lockere Diskussion über:
Hg: Dieter Braeg / Ralf Hoffrogge Allgemeiner Kongress der Arbeiter- und Soldatenräte Deutschlands. 16.- 20. Dezember 1918 Berlin - Stenografische Berichte 20,00 EUR Seiten: 618 / ISBN 978-3-9819243-6-7 Verlag: Die Buchmacherei (zur Bestellseite) oder direkt hier im Laden: Gesamtbestand des Verlages Die Buchmacherei vorrätig. |
Die deutsche Sozialdemokratie passte sich zu Anfang des letzten Jahrhunderts der Expansionspolitik der herrschenden Klassen des Kaiserreichs mehr und mehr an, und schließlich ließ sie sich auch in deren Kriegskurs einbinden.
Aus der Opposition gegen den Krieg und gegen die reformistische Anpassung der Sozialdemokratie ist in Generalstreiks und revolutionären Kämpfen die deutsche kommunistische Bewegung entstanden. Als Antwort auf die Verhältnisse in einem entwickelten Industrieland betonte sie die Eigenständigkeit der Massenbewegungen in Richtung zu einer demokratischen Machtergreifung und Machtausübung der Arbeiterklasse, und stand damit in diametralem Gegensatz zu der in Russland zur Macht gelangten hierarchischen Organisationsweise.
Der deutsche Kommunismus scheiterte an der revolutionären Ungeduld und Empörung der radikalisierten Minderheit der Arbeiterschaft und an seiner Blendung durch das siegreiche russische Beispiel - die für Deutschland angemessene Vorgehensweise zur Überzeugung der Mehrheit konnte nur in kurzen Episoden zum Tragen kommen. Die regierende Sozialdemokratie setzte den überwunden geglaubten Militarismus zur blutigen Niederschlagung der revolutionären Ansätze ein und vertiefte damit die Kluft zwischen den beiden Arbeiterparteien.
Mit der Einigelung in der radikalen Selbstdarstellung, der Unterwürfigkeit gegenüber den sowjetischen Eingriffen, der hierarchischen Unterdrückung der freien Diskussion warf die KPD ihre eigene Tradition über Bord und versagte vor ihrer historischen Aufgabe, eine gemeinsame Abwehrfront der Arbeiterklasse gegen den zur Macht strebenden Faschismus zu organisieren - durch Einheitsfrontangebote an die Sozialdemokratie, die dann dem Druck ihrer Mitglieder hätte nachgeben müssen, wäre das möglich gewesen.
Der Autor Werner Streletz erzählt das abenteuerliche und tragische Schicksal des französischen Dichters Robert Desnos.
Am Nordrand des Tempelhofer Feldes stand das KZ Columbia, welches die Nazis 1938 für den Bau ihres megalomanen Flughafens abrissen. Später errichteten Rüstungsfirmen (u.a. Lufthansa) nahebei große Zwangsarbeitslager. Beide Orte wurden in den Jahren 2012 bis 2014 archäologisch erforscht. Das vorgstellte Buch gibt Einblick in die Ergebnisse dieser und anderer Ausgrabungen von Tatorten der Nazis. Es stellt zugleich die Frage, wie sich die bislang wenig beachtete Evidenz solcher Grabungen auf die Geschichtsschreibung auswirkt.
Reinhard Bernbeck lehrt an der Freien Universität Vorderasiatische Archäologie.
Die Berliner Gestapo richtete im Oktober 1941 in der damals zweitgrößten Synagoge Berlins das Sammellager Levetzowstraße ein. Es diente dem NS-Regime bis Herbst 1942 als temporärer Haftort zur Vorbereitung der Deportation von ca. 20 000 antisemitisch verfolgten Menschen in Ghettos und KZ. Die Studie schildert die Abläufe im Lager, die Leiden der Opfer, ihre Widerstandsstrategien, aber auch die Handlungsräume und Motivationen der Täter. Ein besonderes Augenmerk gilt der Beschreibung und Analyse der Wahrnehmbarkeit der Vorgänge um das Sammellager sowie der Rolle der Berliner Bevölkerung. Das Schlusskapitel befasst sich mit der Nachkriegsgeschichte des Ortes und der gescheiterten justiziellen Aufarbeitung.
Philipp Dinkelaker, M.A. und freischaffender Künstler, studierte Neuere Geschichte, Alte Geschichte und Philosophie an der Technischen Universität Berlin.
Eine Veranstaltung der Berliner Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes - Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten im Rahmen der Gedenk-Demonstration zum 9. November in Moabit.
Das Buch ist hier im Buchladen Müßiggang erhältlich oder per Post, Bestellung via EMail (plus Porto: BRD: frei, Ausland: 3 EUR):
"Eine Reise in 45 Szenen durch die Welt einer untergegangenen Bewegung und erinnerte Bilder an eine sagenumwobene Halbstadt, die es nicht mehr gibt. Die Geschichte wird von den Siegern geschrieben, so heißt es. Doch jene Bewegung, die im Schatten der besetzten Häuser in Westberlin entstand, hatte eh nie im Sinn, Geschichte zu schreiben. Sie war sich ihrer Vergänglichkeit ebenso bewusst wie ihrem Unvermögen, an den bestehenden Verhältnissen etwas grundsätzliches zu ändern. Niemand glaubte mehr an den Strand unter dem Pflaster, die Züricher Gefährten hatte schon vorgegeben, dass Beton nicht brennt und so wurde Was ist uns geblieben außer zu kämpfen und zu lieben zum Soundtrack der letzten Revolte."
Das Buch ist hier im Buchladen Müßiggang erhältlich oder per Post, Bestellung via EMail (plus Porto: BRD: frei, Ausland: 3 EUR):
Ort: hier im Laden, Wegbeschreibung
Referent: Fabien Jobard (Politikwissenschaftler)
Veranstalter: Zeitschrift Bürgerrechte & Polizei/CILIP, Release des Heftes 112 "Ausnahme- als Normalzustand"
Das Heft ist hier im Buchladen Müßiggang erhältlich oder per Post, Bestellung via EMail (plus Porto: BRD: frei, Ausland: 3 EUR):
Wann: Mi, 22. März 2017 um 20:00 Uhr
Wo: Müßiggang, Second-Hand-Buchladen, Wegbeschreibung
Die von 2012 bis 2014 existierende Hüttensiedlung auf der Kreuzberger "Cuvry"-Brache war einer der umstrittensten Orte innerhalb Berlins: Manche erlebten sie als einen der letzten innerstädtischen Freiräume, den es unter allen Umständen zu verteidigen galt. Für Andere sollte sie schlichtweg einen "Schandfleck" darstellen. Nach dem Brand einer Hütte wurde sie praktisch "durch die Hintertür" geräumt - unter für ihre Bewohner katastrophalen Umständen. Der Historiker Niko Rollmann, der zu den Unterstützern der Siedlung gehörte, hat in enger Zusammenarbeit mit ehemaligen Bewohnern des Hüttendorfes und anderen Beteiligten ein Buch über sie geschrieben. Darin geht es auch um die politischen Konsequenzen, die aus ihrem Untergang resultieren. Im Rahmen einer Buchpräsentation wird er einen Vortrag über die Geschichte und Hintergründe der "Cuvry" abhalten und dabei auch ein Schlaglicht auf andere informelle Siedlungen in Berlin werfen: Wie entstehen sie? Welches politische Potenzial haben sie im Rahmen der "Stadt von unten"-Bewegung? Wie sollte die Politik mit ihnen umgehen? Und wie können sich politische Aktivisten für sie engagieren?
Um 18 Uhr liest der Schauspieler und Sprecher Hubert Burczek aus dem Buch "Horch & Guck - Meisterspione a. D." von Oliver Jung, erschienen 2012 im Draufhau-Verlag. Die Geschichten entsprechen nicht immer der Wahrheit, sind aber, selbst wenn nur der Fantasie des Autors entsprungen, zu nah an der Wirklichkeit, als dass sie als unmöglich erscheinen könnten.
Im Anschluss daran liest um 19 Uhr die Zeichnerin und Autorin Anna Marin aus ihrem Graphic Novel "Wir gehen jetzt!" und erzählt von sechs Begegnungen von zwei Menschen, zwischen Mühe und Leichtigkeit, von Ärger bis Verschmelzung, auf einer immer wechselnden Strecke an Nahe und Distanz, mit wachsender oder schwindender Übereinstimmung. Die Zeichnerin wurde für ihr Buch "Wir gehen jetzt!" mit dem Mart Stam Preis prämiert. Als präzise Beobachterin bringt sie Bilder und Worte zu Papier, in denen sich die Betrachter_innen wiedererkennen können. Humorvoll, mit ihrem ganz eigenen zeichnerischen Stil macht sie alltägliche Begebenheiten und menschliche Reaktionen zum Thema ihrer Geschichten. Eigentlich unspektakulären Vorkommnisse zeugen von den tiefgründigen Problemen wie Nähe und Distanz, Kompromissen und Einsamkeit.
In Deutschland ist eine Zunahme von Streiks zu beobachten, begleitet von Solidaritätsaktionen aus dem Spektrum der außerparlamentarischen Linken. Dieses Zusammengehen ist jedoch durchaus nicht neu. So gibt es eine lange gemeinsame Geschichte von politischem Protest und Kämpfen am Arbeitsplatz. In der jüngeren Geschichte stechen hier insbesondere die 1960er und 1970er Jahre hervor, als Tausende von Aktivisten und Aktivistinnen aus der Studenten- und Jugendbewegung von 1968 "ins Proletariat gingen", wie es damals in Westdeutschland hieß. Angeregt wurde dies durch eine Zunahme der Konflikte am Arbeitsplatz, mit teils ungewohnten Formen, wie "wilden Streiks" oder Betriebsbesetzungen. In Italien entstand aus diesen Kämpfen die Theorie des Operaismus, und seit einigen Jahren ist der "proletarische Mai" 1968ff auch zum Gegenstand der historischen Forschung geworden.
Einige Ergebnisse aus Deutschland und Italien sind nun unter dem Titel "Linke Betriebsintervention, wilde Streiks und operaistische Politik 1968-1988" in einem Schwerpunktheft der Zeitschrift "Arbeit - Bewegung - Geschichte" zusammengestellt worden. Mit Dietmar Lange und Ralf Hoffrogge haben wir zwei Herausgeber des Heftes eingeladen, um zu diskutieren über Betrieb und Politik, Ursprung und Erbe von Betriebsinterventionen und Operaismus.
Wir lesen Texte, die die Hintergründe des Themas beleuchten, geben
anschließend Raum für Fragen sowie Diskussion und zeigen
Handlungsoptionen auf.
Ort: hier im Laden, Wegbeschreibung
Referent: CILIP-Redakteur Norbert Pütter
Veranstalter: Zeitschrift Bürgerrechte & Polizei/CILIP, Release des Heftes 108 "Sozialarbeit und Polizei"
Gerne stellt die Polizei sich als "dein Freund und Helfer" dar.
Was liegt dann näher, als mit denen zusammen zu arbeiten, deren Beruf
ausdrücklich das Helfen ist? Seit dreißig Jahren unternehmen die
Polizeien in Deutschland immer wieder neue Versuche, mit
SozialarbeiterInnen zu kooperieren. Angeblich, weil man dieselben Ziele
bei denselben Adressaten verfolge. Die ständige Aufforderung, zum
Partner in Sicherheitsbelangen zu werden, stellt eine Bedrohung
sozialarbeiterischen Selbstverständnisses dar. Will die Sozialarbeit
nicht als Juniorpartner der Sicherheitsapparate ihre eigene
Arbeitsgrundlage gefährden, muss sie sich der Vereinnahmung widersetzen.
In Anlehnung an die aktuelle Ausgabe wird CILIP-Redakteur Norbert Pütter
einige Felder polizeilich-sozialarbeiterischer Zusammenarbeit, die
daraus resultierenden Gefahren und mögliche Alternativen vorstellen.
Mehr: www.cilip.de
Wir lesen Texte, die die Hintergründe des Themas beleuchten, geben
anschließend Raum für Fragen sowie Diskussion und zeigen
Handlungsoptionen auf.
We now have a permanent collection point for donations for Calais. We are especially seeking donations now as we will be travelling with a car to Calais soon for the upcoming skillshare week.
Calais Migrant Solidarity Berlin:
http://berlincms.noblogs.org/post/2014/12/09/donation-collection-point/
Please bring donations to:
Kernöffnungszeit Mo-Fr 13-19
Müßiggang: Second-Hand-Buchladen
Oranienstr. 14a (Heinrichplatz)
10999 Berlin / Kreuzberg 36
Tel: 030 / 629 01 278 - buchladen2@muessiggang.net
Wegbeschreibung
ABOUT CALAIS: Calais is a small town on the French border to the United Kingdom, a final bottleneck through which migrants must pass on their way to England. Calais Migrant Solidarity (CMS) has been doing solidarity work with many of the thousands of migrants who have come through Calais since 2009. Over the last six months, a dramatic increase in numbers has taken place there; as of November 2014, there were an estimated 2,500 migrants living in Calais. There are no state-funded shelters in Calais for persons without papers: migrants live in extremely harsh conditions (especially now, as winter is arriving) with very limited access to organized support. For those who are trying to cross the border here, repression in the form of evictions, police brutality, right-wing violence and arrests are a constant threat.
for more see: https://calaismigrantsolidarity.wordpress.com/
WHAT WE NEED ON THE GROUND :
Ralf Hoffrogge, Autor von "Werner Scholem - eine politische Biographie" (UVK Verlag 2014) stellt sein Buch zur Diskussion und widmet sich besonders dem Widerspruch von Scholems Wirken als Revolutionär in nichtrevolutionärer Zeit.
Die Einleitung bildet der 20-minütige Dokumentarfilm "Von der Utopie zur Gegenrevolution" von Niels Bolbrinker, der unter anderem ein Interview von Scholems Tochter Renee Goddard aus dem Jahr 2011 enthält.
Das Buch ist hier im Buchladen Müßiggang erhältlich:
Ort: hier im Laden, Wegbeschreibung
Referentin: Carolin Philipp (Politikwissenschaftlerin)
Veranstalter: Zeitschrift Bürgerrechte & Polizei/CILIP, Release des Heftes 106 „Polizei und Krise“
Rechtsradikale Parteien waren in Griechenland jahrzehntelang eher eine Randerscheinung, was unter anderem daran lag, dass solche Positionen
auch in der konservativen Néa Dimokratía (ND) Platz hatten und vertreten wurden.
Schon in den 1990er Jahre nahm die Verbreitung von fremdenfeindlichem und rassistischem Gedankengut rasant zu. Mit der Bankenkrise erstarkten
rechtsradikale Geisteshaltungen und Parteien jedoch deutlich.
In ihrem Vortrag beschäftigt sich die in Athen lebende Politikwissenschaftlerin Carolin Philipp mit den Verflechtungen von Staat und unterschiedlichen rechten Kräften und Gruppierungen, mit der Instrumentalisierung rassistischer Diskurse durch die Politik und Verschiebungen in der Gesetzgebung.
Oktober 2010. Zwei Tage nach einem von heftigen Auseinandersetzungen begleiteten Atommüll-Transport wird die Leiche eines Demonstranten im Wendland entdeckt. Holger Becker, 54 Jahre alt, soll in einem Bach ertrunken sein. Seine Freunde glauben keine Sekunde an diese Geschichte. Auch der Journalist Thomas Krüdewagen nicht. Nach der Beerdigung seines alten Genossen und Freundes beschließt er, dem Rätsel auf den Grund zu gehen. Thomas' Recherchen erweisen, dass Holger all die Jahre politisch aktiv war und sich mächtige Feinde gemacht hat: BKA, Staatsschutz und nicht zuletzt den Energiekonzern WEAG, der an der Schwarzmeerküste in der Türkei im Auftrag der türkischen Regierung ein Atomkraftwerk plant. Aber die bringen doch niemanden um. Das sind doch irre Verschwörungstheorien.
Martin Sudermann lebt in Köln, ist Autor und Aktivist in der linken Bewegung. XXX ist sein zweiter Krimi, das Debüt »Mordsgeschäfte« mit dem Ermittler Thomas Krüdewagen erschien 2012
Ein Portrait der workstation ideenwerkstatt berlin.
Die workstation ist in der Projektelandschaft der Offenen Werkstätten und des Urban Gardening eine frühe Pionierin. Recycling, vielmehr Upcycling, hatten die GründerInnen von Anfang an im Programm. Und bevor der rege Kauf und Tausch losging, war bereits das erste Berliner Projektelastenfahrrad eigenhändig gebaut, damit die Materialien auch umweltfreundlich abtransportiert werden konnten.
Die workstation mischte ebenfalls beim ersten Berliner Stadtpark im BürgerInnen-Park – die Laskerwiese – mit und pflanzte Sitzmöbel im Mauerpark, zwecks »Naturerweiterung, Thematisierung der Bebauungsproblematik, Partizipation«. Und Rosa Rose, berühmter zwangsgeräumter Friedrichshainer Gemeinschaftsgarten, steht auch eng mit der workstation in Verbindung…
Die workstation ist ein Möglichkeitsraum der besonderen Art. Hier soll/kann mensch alles Mögliche selber machen, vor allem aber sich seine eigenen Gedanken. Es geht um den neuen, den eigenen Reim: Wie man eigentlich leben und arbeiten will…
Das Buch ist hier im Buchladen Müßiggang erhältlich:
Nach einer Einführung zur Situation in Griechenland und zu verschiedenen Selbsthilfe- Ansätzen wird als ein Beispiel das Biocollective auf Kreta vorgestellt.
Es organisiert wirtschaftliche Selbsthilfe und gesellschaftliche Solidarität, indem die Mitglieder auf brachliegenden Olivenhainen ernten, und damit sowohl selbst Geld verdienen, als auch zum Beispiel Streikende unterstützen.
Info zum BioCollective: Öl in das Getriebe der Bewegung
Das Soli-Olivenöl wird an dem Abend angeboten.
Kooperationspartner:
Die Veranstaltung ist Teil einer Reihe zum internationalen Jahr der Genossenschaften: weitere Veranstaltungstermine.
Ort: hier im Laden, Wegbeschreibung
Referent: Dietmar Lange
Moderation: Ralf Hoffrogge (Historiker)
Veranstalter:Förderverein für Forschungen zur Geschichte der Arbeiterbewegung
In der historischen Erinnerung an die Revolutions- und Nachkriegsgeschichte 1918/19 in Berlin sind zumeist nur die Ereignisse aus den Novembertagen 1918 und der sogenannte "Spartakusaufstand" vom Januar 1919 präsent. Steht das Erste für den Sturz der Monarchie, so das Zweite für das Scheitern der sozialistischen Revolution in Deutschland und die Ermordung ihrer beiden prominentesten Vertreter, Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht.
Jedoch kam es nur kurze Zeit später, im März 1919, zu einem Generalstreik in der deutschen Hauptstadt, in dessen Zuge sowohl die sozialrevolutionären Bestrebungen als auch die militärische Gegenrevolution erst ihren Höhepunkt erreichten. Eingebettet in einer landesweiten Streikwelle versuchten die im November entstandenen Arbeiterräte die Ausweitung ihres Einflusses in den Betrieben und Verwaltungen sowie die Einleitung der Sozialisierung gegen die gleichzeitig in Weimar tagende Nationalversammlung durchzusetzen. Die Reaktion bestand im bis dahin größten militärischen Einsatz in Berlin, der in einem ungeheuren Blutbad in den Arbeitervierteln der Stadt endete, welches selbst noch die Kämpfe im Januar in den Schatten stellte.
Der Autor Dietmar Lange wird zusammen mit dem Förderverein für Forschungen zur Geschichte der Arbeiterbewegung sein Buch vorstellen und auf die Geschichte der sozialen Massenbewegung nach dem 1. Weltkrieg in Berlin eingehen.
Das Buch ist hier im Buchladen Müßiggang erhältlich oder per Post, Bestellung via EMail (plus Porto: BRD: frei, Ausland: 3 EUR):
Wir versuchen an diesem Tag, mit Workshops, politischen Veranstaltungen, Ausstellungen und einem Kulturprogramm, uns und unsere Arbeit vorzustellen: Tagesprogramm.
Uns interessiert, daß Forderungen nach Freilassung der Festgenommenen fallengelassen wurden, um Häuser zu legalisieren.Stimmt dies oder waren diese Forderungen nach Freilassung und Amnestie nie ernst gemeint und wie ist der Umgang mit den Gefangenen einzuordnen? Was heißt dies für uns und ist der heutige Umgang mit 'unseren' Gefangenen genauso funktional? Dies wollen wir mit euch diskutieren.
Die Veranstaltung stellt einen Versuch dar, die Entwicklung seit 2008 ansatzweise zu beschreiben und einzuordnen.
Unter dem Spardiktat der Krise spitzen sich die sozialen Bedingungen und Kämpfe zu, wobei die Protagonisten der Kämpfe sich teilweise aufeinander beziehen, teilweise ohne Bezug aufeinander agieren. Zugleich formiert sich ein breiter Rassismus und sozialer Kannibalismus in der Gesellschaft. Im Kampf dagegen fangen Migrant_innen und die "Bewegung" an, sich aufeinander zu beziehen, neue politische und soziale Organisisierungsformen entstehen.
Die Medienwerkstatt 14a hat mit freundlicher Genehmigung von Michael und Ralf eine Tonaufnahme der Veranstaltung bereit gestellt (Geduld, das Laden der Dateien kann 1-5min dauern oder mit Rechtklick einfach auf die eigene Festplatte abspeichern):
Über den KB ist 2002 die hervorragende Untersuchung von Michael Steffen erschienen: Geschichten vom Trüffelschwein -Politik und Organisation des Kommunistischen Bundes 1971 bis 1991 (Verlag Assoziation A). Diese stützte sich auf öffentliche und interne Materialien des KB, sowie intensiven Korrespondenzen und Interviews mit einer Vielzahl ehemaliger Leitungskader des KB. Zu dieser Liga gehörte der Vortragende nicht. Vielmehr war er auf der untersten Arbeitsebene als KB-Kader tätig. Den Schwerpunkt bildete neben der Organisations- die antirep/antifa-Arbeit. Solche Leute traten weder als vermeintlich orientierend Wirkende bei bündnispolitischen Verhandlungen auf (Aktionseinheiten, etc.), noch schrieben sie Artikel, die anderen die Welt erklären sollten. Wir waren schlicht "Umsetzer_innen" der jeweiligen Beschlüsse. Hier: Vorwiegend in Nordrhein-Westfalen, nicht gerade ein Schwerpunkt der ML-Bewegung. In dieser Funktion waren wir aber auch Ziel staatlicher Aufklärungsbemühungen und Einschüchterungsversuche.
Die Veranstaltung bietet einen diesbezüglichen, zwangsläufig subjektiven, Erlebnisbericht:
Ort: hier im Laden, Wegbeschreibung
Seit zwei Jahren befinden sich bundesweit linke Buchläden wieder in den Schlagzeilen. Übereifrige Staatsanwälte hatten bei ihnen im Monatstakt Durchsuchungen beantragt. Sie wollten die Läden kriminalisieren, weil sie einigen Herausgeber_innen konspirativ hergestellter Zeitschriften nicht habhaft werden konnten... mehr dazu: http://unzensiert-lesen.de/
Wir sind gespannt, was uns im neuen Jahr von dieser Seite noch erwarten wird.
Zunächst jedoch wird es uns Anlass genug sein, Ausflüge in die Geschichte des linken Buchhandels zu unternehmen. In den 1970er Jahren existierte ein eigener Verband des linken Buchhandels (VLB). Geboren aus den Revolten um 1968 bildete er für die radikale Linke Westdeutschlands eine wichtige Anlaufstelle. Im Rahmen seiner Promotionsarbeit hat sich unser Referent, Uwe Sonnenberg, in die Geschichte des VLB eingearbeitet. In seinem Vortrag wird er uns einen Abriß der Entwicklung des Verbandes geben.
Was war eigentlich der VLB, der Verband des linken Buchhandels? In welcher Situation, zu welchem Zweck hat er sich gebildet?
Warum gibt es den VLB nicht mehr?
Weitere Fragen insb. für die Diskussion:
Würde ein VLB heute noch Sinn machen? Gibt es alternative Formen der Kooperation linker Buchläden, Verlage, Druckereien? Gibt es überhaupt noch eine Kooperation oder wurschteln alle so vor sich hin und stöhnen unter dem ökonomischen Druck? Oder richtet das Internet eh langsam alle linken Buchläden und Infoläden zugrunde? Ist das Internet ein guter Ersatz? Was ist denn überhaupt heute das Selbstverständnis linker Buchläden?
Auch andere linke Buchläden sind angefragt und herzlich eingeladen an der Diskussion teilzunehmen.
Referent: Ralf Hoffrogge (Historiker, reflect!)
Moderation: Michael Hewener (reflect!)
Angesichts des aktuellen Gegensatzes von Massenarbeitslosigkeit für die einen und gesteigerter Arbeitshetze für andere spielen Forderungen nach Grundeinkommen und radikaler Arbeitszeitverkürzung derzeit eine große Rolle. Arbeit und Existenz sollen entkoppelt werden, ein würdiges Leben auch ohne Lohnarbeit möglich sein. Statt des alten Kampfes der Arbeiterbewegung für bessere Löhne wird ein "Kampf gegen die Arbeitsgesellschaft" gefordert.
Dieser Kampf gegen die Arbeit ist jedoch kein neues Phänomen: bereits Anfang des 19. Jahrhunderts und auch schon vorher widersetzten sich radikale Handwerker, städtische Unterschichten und Tagelöhner dem aufkommenden Zwang zur Lohnarbeit. Feste Arbeitszeiten, Fabrikdisziplin und fremdbestimmte Arbeitsprozesse waren Phänomene, die in längeren Kämpfen mit Zwang durchgesetzt werden mußten. Erst nach einer Generation wurde die Lohnarbeit zur unhinterfragten Realität - und die Schimpfworte "Arbeiter" und "Arbeiterin wandelten sich zu einer positiven Protest-Identität, die sich in der Revolution von 1848 zum ersten mal entfaltete.
Der Workshop gibt ein kurzes Impulsreferat zu historischen Kämpfen gegen die Einführung der Lohnarbeit und stellt dann die Frage, inwieweit diese Erfahrungen in der heutigen Krise der Arbeitsgesellschaft relevant sind.
Zum Referenten: Ralf Hoffrogge ist Historiker, vor kurzem erschien von ihm in der Reihe "Theorie.org" eine historische Einführung zum Thema "Sozialismus und Arbeiterbewegung", auf deren Überlegungen auch die Veranstaltung basiert. Mehr dazu unter:
* http://www.theorie.org/titel/655_sozialismus_und_arbeiterbewegung_in_deutschland
So, 13. Juni 2010, 14-22:00 Uhr: Wiedereröffnung der Tempest Anarchist Library. Mit großer Begeisterung möchte ich hinweisen auf die Eröffnung meiner Nachfolger im alten Müßiggang-Keller in der Reichenberger Str. 63a.
Sa, 29. Mai 2010, 13:00 Uhr: Umzug des Buchladens (und der WGcompany) aus der Reiche 63a an den Heinrichplatz. Noch mal vielen Dank an alle Helferinnen und Helfer!
Islamische Staaten geraten durch die Verfolgung "Homosexueller" immer wieder in den Blickpunkt der Medien, und wenn sich hierzulande deklassierte Halbstarke aggressiv gegenüber Schwulen zeigen, fragt man reflexhaft nach ihrem "kulturellen Hintergrund". Dabei ist die klassische türkische und arabische Liebeslyrik voll von gleichgeschlechtlichen Motiven, die man in der Literatur des "aufgeklärten" Abendlands vergeblich sucht.
Angesichts dieses Widerspruchs zeichnet Georg Klauda die Konzepte mann-männlicher Liebe und Lust in christlichen und muslimischen Gesellschaften vergleichend nach. Er zeigt den historischen Anteil des Westens an der Formierung antihomosexueller Diskurse in der islamischen Welt und belegt, dass auch in Deutschland - trotz aller gegenwärtigen Liberalität - von einer Auflösung des heteronormativen Korsetts keine Rede sein kann.
Do, 9. April 2009: Revolutionäre Obleute, Berliner Vollzugsrat, Räterevolution 1918/19 - Autor Ralf Hoffrogge stellt sein neues Buch vor: "Richard Müller", eine Biographie des Vorsitzenden des (Berliner) Vollzugsrates.
Sa, 21. März 2009: Kleiner Sit-in zum Frühlingsanfang und um mal eine Art offiziellen Anfangs von Müßiggang am neuen Ort (Reichenberger Str. 63a) zu haben.
Gewicht | BRD | EU | Welt |
bis 500 g: | 1,20 € | 3,20 € | 3,20 € |
bis 1000 g: | 1,90 € | 5,70 € | 5,70 € |
bis 2000 g: | 4,30 € | 9,10 € | 11,50 € |
bis 30 kg: | 5,00 € | 12,50 € | Anfrage |
Sondergrößen, Gewicht von mehr als 2kg, gewünschte Luftpost oder Versicherung können wir alles machen und würden das vorher per email, Fax oder Telefon mit ihnen besprechen. Weltweiter Versand (insb. in die Schweiz und Liechtenstein) ist kein Problem und machen wir gerne, die korrekte Angabe der Versandkosten in Abhängigkeit vom Zielland würde aber den Rahmen obiger einfacher Portotabelle sprengen.
Recht zum Widerruf
Sie können Ihren Bücherkauf innerhalb von 2 Wochen ohne Angabe von Gründen in Textform (z. B. Brief, Fax, E-Mail) oder durch Rücksendung der Ware widerrufen. Die Frist beginnt mit Erhalt der Ware. Zur Wahrung der Widerrufsfrist genügt die rechtzeitige Absendung des Widerrufs oder der Ware.
Den Widerruf können Sie formlos als EMail, Fax oder Brief an uns senden. Alternativ können sie auch dafür dieses Muster-Widerrufsformular (pdf, 1,6kb) benutzen, welches sie ausfüllen und uns zukommen lassen: z.B. als pdf-Anhang zur EMail, faxen oder es einfach den rückgeschickten Büchern beilegen.
Widerruf und Rücksendung der Bücher sind zu richten an:
Müßiggang, Second-Hand-Buchladen
Patrick Krause
Oranienstr. 14a
10999 Berlin
buchladen@muessiggang.net
Tel/Fax: (030) 629 01 278 (Mo-Fr 13-20 Uhr)
Folgen des Widerrufs
Sie senden uns das Buch bzw. die Bücher zurück und falls Sie bereits bezahlt haben, erstatten wir Ihnen Ihr Geld zurück.
Die in den Büchern auf den ersten Seiten angebrachten handschriftlichen Vermerke unsererseits müssen unversehrt und vollständig sein und dienen der Identifizierung der Bücher.
Porto
Wenn unsererseits kein Versand- oder Beschreibungsfehler vorlag, bitten wir Sie, die Rücksendekosten zu übernehmen. Bei einem Fehler unsererseits ist die Rücksendung für Sie selbstverständlich kostenfrei, d.h. wir würden Sie bitten die Sendung als Buchsendung zu beschriften und zu frankieren (innerhalb BRD: bis 500g: 1 EUR, bis 1000g: 1,65 EUR), eine Notiz mit Ihren Kontodaten beizulegen und wir erstatten Ihnen den Betrag zurück.
Falls Ihnen eine Banküberweisung nicht genehm ist, teilen Sie uns bitte mit, wie Sie den Betrag gerne rückerstattet haben möchten. Insbesondere bei Bestellungen außerhalb der BRD kann es bei Porto und Rücküberweisung Besonderheiten geben, welche wir bei Bedarf am Besten einfach per EMail miteinander klären.
* Ende der Widerrufsbelehrung *
Trotz dröger Geschäftsbedingungen... viel Spaß beim Lesen!